Unt. Kommunikation
„Unterstützte Kommunikation“ - UK
Viele unserer Schüler*innen haben einen Unterstützungsbedarf im Bereich Kommunikation und Sprache, d.h. sie können sich nicht oder nur schwer verständlich verbal äußern. Zur Förderung dieser Kinder und Jugendlichen arbeitet das Förderzentrum nach dem vielfältigen Ansatz der „Unterstützten Kommunikation“ (UK).
Was bedeutet „Unterstützte Kommunikation“?
Unterstützte Kommunikation bietet den Kindern und Jugendlichen alternative Formen der Kommunikation an, wenn
sie sich nicht lautsprachlich äußern können. Dies können Gebärden, Gegenstände, Bildsymbole, Schrift, einfache
oder komplexe Talker (elektronische Sprachausgabegeräte) etc. sein. Durch das Erlernen alternativer
Kommunikationsformen wird einerseits der Spracherwerb gefördert, andererseits eine alternative Art der
Kommunikation gewährleistet, wenn die Person auch in Zukunft nicht zum Erwerb der Lautsprache in der Lage
sein wird.
In der Unterstützten Kommunikation werden alle vom nichtsprechenden Menschen ausgehenden Signale und benutzten
Kommunikationsformen gleichwertig berücksichtigt. So kann z.B. ein nichtsprechender Mensch einen Talker
benutzen, aber auch über Gestik oder Bildkarten kommunizieren, je nachdem, welches Kommunikationsmittel ihm
in der momentanen Situation unmittelbarer zur Verfügung steht.
Im Förderzentrum Unterhaching arbeiten wir mit Gebärden nach „Schau doch meine Hände an“, ergänzend dazu
benutzen wir GuK (Gebärdenunterstützte Kommunikation) oder DGS Gebärden (Deutsche Gebärden Sprache).
Bildsymbolsammlungen, wie z.B. „Metacom“ und „Boardmarker“, unterstützen sowohl uns als auch unsere
Schüler*innen beim gegenseitigen Verstehen und Verstanden-werden. Einige Schüler kommunizieren über Pecs
(Picture exchange system), ein Kommunikationssystem, das über Bildkarten funktioniert, oder benutzen
elektronische Kommunikationshilfen, wie Talker und Step-by-Step Geräte. Um sich im Schulgebäude besser
orientieren zu können, haben wir die Räume mit „sprechenden Raumschildern“ gekennzeichnet. Dabei handelt es
sich um Schilder, die die Raumfunktion durch Metacom-Symbole visualisieren und zusätzlich über einen QR-Code
die Eigenschaft des Raumes (z.B. Informatik-Raum, Jungen-Toilette) vorlesen.
Warum ist „Unterstützte Kommunikation“ so wichtig?
Für die emotionale Entwicklung, die psychische und physische Gesundheit eines Menschen ist es von großer
Bedeutung, sich ausdrücken zu können. UK eröffnet nichtsprechenden Menschen die Möglichkeit, ihre emotionalen
und existentiellen Bedürfnisse mitzuteilen und trägt damit zu mehr Lebensqualität und Zufriedenheit bei. UK
kann helfen Frustration, Aggressivität und Verhaltensproblematiken abzubauen. Nichtsprechenden Menschen wird
durch UK mehr Selbstbestimmung, mehr Teilnahme am öffentlichen Leben und damit ein höheres Maß an Integration
und Inklusion ermöglicht.
Denn: „Auch wer nicht sprechen kann, hat viel zu sagen!“ (Dr. C. Leyendecker)